Der Startschuss ist gefallen. Die Bauarbeiten zur umfangreichen Sanierung der Kläranlage Kleinenberg haben begonnen.
Bisher wurde die Reinigung des anfallenden Abwassers des Ortes Kleinenberg über eine Teichkläranlage aus dem Jahr 1984 vorgenommen. Die Reinigungsleistung dieser Anlage entspricht jedoch nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen. Zum Schutz des Gewässers und in Abstimmung mit der unteren Wasserbehörde wurde seinerzeit durch den Rat der Energiestadt Lichtenau entschieden, eine neue Kläranlage zu bauen.
Im Vorfeld des Neubaus wird im Bereich des Niederwiesenwegs ein Stauraumkanal erstellt. Der Ort Kleinenberg wird zum Teil über einen Mischwasserkanal entwässert, also ein System für Schmutz- und Regenwasser. Im Falle einer Entlastung des Stauraumkanals sollen die anfallenden Wassermengen bei Niederschlag über einen Zulaufkanal einem Retentionsbodenfilter auf dem Kläranlagengelände zugeführt werden. Der Zulaufkanal wird im Bereich des bisherigen Bachverlaufes am Niederwiesenweg erstellt. Der Kleinenberger Bach wurde bereits im letzten Jahr renaturiert und in den ursprünglichen Bereich der angrenzenden Wiesen verlegt.
Im ersten Bauabschnitt wird zunächst auf dem hinteren Kläranlagengelände, wo sich bisher das Nachklärbecken sowie ein Schönungsteich befanden, ein Retentionsbodenfilter gebaut. Parallel wird der Zulaufkanal zum neuen Retentionsbodenfilter über das Kläranlagengelände bis hin zum Niederwiesenweg gebaut. Dieser Zulaufkanal wird anschließend am Niederwiesenweg entlang bis kurz vor dem Ortseingang Kleinenberg erstellt, wo auch der Stauraumkanal gebaut wird. „Mit diesen Maßnahmen leisten wir einen effektiven Beitrag zum Gewässerschutz“, sagt Georg Wigge, Geschäftsführer der Stadtwerke Lichtenau GmbH.
„Insgesamt investieren wir für den ersten Bauabschnitt rund 3,5 Millionen Euro in die neue Infrastruktur“ erläutert Bürgermeisterin Ute Dülfer als Vorsitzende des Aufsichtsrates der Stadtwerke. Das Land NRW unterstütze das Projekt mit einer Förderung in Höhe von 1,2 Millionen Euro.
Die genannten Maßnahmen sind laut Zeitplan bis Ende des Jahres 2025 umzusetzen. Die Firma Gebr. Schönhoff Bau GmbH & Co. KG aus Brakel-Gehrden hat den Auftrag erhalten. Im Rahmen der Bauarbeiten ist es erforderlich, den Niederwiesenweg je nach Baufortschritt zu sperren. Anliegerinnen und Anlieger von Grundstücken können diese aber weiterhin erreichen. Die Stadtwerke Lichtenau GmbH bittet um Verständnis für diese Einschränkungen und steht für Fragen zur Verfügung.
Parallel wird zurzeit für den zweiten Bauabschnitt der Neubau der Kläranlage Kleinenberg geplant. Eine moderne Membrantechnikanlage mit einer sehr guten Reinigungsleistung soll gebaut werden. Die Ausschreibung soll nach der erwarteten Förderzusage noch in diesem Jahr erfolgen.
