Vorbereitungen für neue Kläranlage in Kleinenberg beginnen

Für den Neubau der Kläranlage in Kleinenberg beginnen dieses Jahr die ersten vorbereitenden Baumaßnahmen. Eine moderne Membrantechnikanlage wird demnächst die alte Teichkläranlage ablösen. Vor dem Neubau der Anlage muss aber zunächst die vorhandene Infrastruktur angepasst werden. Insbesondere soll ein sogenannter Retentionsbodenfilter entstehen.

„Mit dem Retentionsbodenfilter soll die neue Anlage zukünftig vor Überlastung durch zu hohe Abwassermengen aus dem teilweise vorhandenen Mischwassergebiet in Kleinenberg geschützt werden. Diese können sich zum Beispiel durch Starkregenereignisse ergeben. Die dabei auftretenden Belastungsspitzen können Kläranlagen in der Regel nicht auffangen“, erläutert Georg Wigge, Geschäftsführer der Stadtwerke Lichtenau. Dies führe dann in der Folge auch zu einer Belastung der umliegenden Gewässer.

Bis zu einer gewissen Menge können höhere Belastungen kurzfristig in dem Stauraumkanal zwischen Ortsausgang und Kläranlage zurückgehalten werden. Mit einem Überlauf zum neuen Retentionsbodenfilter sollen diese Kapazitäten erweitert werden. Der Retentionsbodenfilter wird sich auf dem Gelände der Kläranlage befinden. Dort kann sich das Abwasser absetzen, bevor es gedrosselt abgelassen wird. So schützt das System nicht nur die Kläranlage, sondern auch die umliegenden Gewässer.

Insgesamt werden rund 3,5 Millionen Euro in die neue Infrastruktur investiert. „Sehr erfreulich ist, dass wir eine Förderung durch das Land NRW in Höhe von 1,2 Millionen Euro erhalten haben. Diese stützt uns aus finanzieller Sicht natürlich sehr bei unserem Vorhaben“, freut sich Ute Dülfer, Vorsitzende des Aufsichtsrats der Stadtwerke und Bürgermeisterin der Energiestadt Lichtenau. Der Förderbescheid wurde kürzlich persönlich durch den Förderberater Hendrik Wiegandt von der NRW.Bank in Lichtenau überreicht. Dieser machte sich vor Ort ein Bild von den Planungen. Die landeseigene Förderbank wickelt das für das Projekt genutzte Förderprogramm für das Land NRW ab und ist für Beratung, Bewilligung und Auszahlung zuständig.

Die Baumaßnahmen an der unterstützenden Infrastruktur sollen in den Jahren 2024/2025 durchgeführt werden, sodass 2026/2027 der Neubau der Kläranlage folgen kann. Diese wird auf einer Fläche neben der bestehenden Anlage errichtet. Die alten Klärteiche werden dabei zurückgebaut und sollen im Nachgang teilweise als Fläche für PV-Anlagen genutzt werden. Gemäß der Wasserrahmenrichtlinie wird im Zuge der Maßnahmen für die neue Kläranlage außerdem eine Renaturierung des Kleinenberger Baches vorgenommen.