Mit 78 Kommunen und Verbänden ist sie eine der größten Kooperationen ihrer Art: Am 01.01.2024 ist die Klärschlammverwertung OWL GmbH (KSV OWL) mit Sitz in Bielefeld in ihren Auftrag zur zentralen Klärschlammentsorgung gestartet. Auch die Stadtwerke Lichtenau GmbH ist Gesellschafterin und Teil der Kooperation.
Hintergrund für die beispielgebende interkommunale Zusammenarbeit sind die gestiegenen Anforderungen in der Klärschlammverwertung, die Kläranlagenbetreiber in ganz OWL und darüber hinaus vor wachsende Herausforderungen stellen. Dazu zählen vor allem Änderungen in der Düngemittelverordnung, die die in der Region bisher betriebene Verwertung des Klärschlamms auf landwirtschaftlichen Flächen schwieriger macht. Ab dem Jahr 2029 müssen Anlagenbetreiber darüber hinaus eine Phosphorrückgewinnung gewährleisten, um den wertvollen Rohstoff aus dem Klärschlamm zu gewinnen.
„Mit der KSV OWL konnten wir für die gemeinsamen Herausforderungen eine regionale Lösung schaffen, von der alle profitieren. So werden wir auch den zukünftigen Anforderungen weiter gerecht bleiben können“, erläutert Georg Wigge, Geschäftsführer der Stadtwerke Lichtenau GmbH.
Seit Jahresbeginn wird der Klärschlamm der beteiligten Kommunen und Verbände - zunächst als Übergangslösung - in 5 verschiedene Verbrennungsanlagen verbracht, unter anderem nach Bielefeld und Geseke. Durch die zentrale Steuerung über die KSV OWL können Kapazitäten besser geplant und Transportwege kurzgehalten werden.
Gleichzeitig beginnt die KSV OWL dieses Jahr mit dem Bau einer eigenen Klärschlammverbrennungsanlage in Bielefeld, die 2028 in Betrieb gehen soll. Die neue Anlage in Bielefeld soll auch die ab 2029 geforderte Phosphorrückgewinnung gewährleisten. Außerdem sind weitere Synergieeffekte angedacht: Durch die entstehende Abwärme könnten zum Beispiel Nahwärme und Strom erzeugt werden.